Digital Sales

Die Digitalisierung verändert unsere Arbeitswelt, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. Gefördert durch die COVID-19 und die damit einhergehenden Kontaktbeschränkungen hat die digitale Transformation in den letzten Jahren in Unternehmen zunehmend an Bedeutung gewonnen.
Auch der Vertrieb eines Unternehmens ist maßgeblich von diesen Veränderungen betroffen und erfordert ein hohes Maß an Digitalisierung und Transformation. Unübersichtliches Papierchaos, unkoordiniertes Abtelefonieren von Leads und keine Übersicht über die Bedürfnisse der Kund/innen … diese Zeiten sind vorbei!
In diesem Artikel erfahren Sie, wie sich die digitale Transformation auf den Vertrieb auswirkt und wie Sales-Mitarbeiter/innen von der Digitalisierung im Vertrieb profitieren.
Customer Centricity ist das A und O
Der „Vertrieb 4.0“ fordert Methoden, welche die Kundschaft in den Mittelpunkt der unternehmerischen Aktivitäten stellt. Das Stichwort des erfolgreichen digitalen Vertriebs lautet daher Customer Centricity. Die Leitformel ist hier: Mehr Kundenorientierung führt zu mehr Umsatz sowie mehr Kundenloyalität.
Nur wenn Sie bei der Digitalisierung den Nutzen für Ihre Kund/innen im Blick behalten, gelingt ein Erfolg. Es geht darum, dass Sie Ihren Kund/innen an ein angenehmes Einkaufserlebnis bieten, z. B.:
- übersichtlich gestaltete Produktrecherche
- freundlicher, schnell erreichbarer Customer Support
- individuelle, bedürfnisgerechte Angebote
- kostenlose Whitepaper oder Infobroschüren mit Ihren USP’s
Customer Management Systeme werden dabei helfen, die digitale Customer Journey und die enthaltenen Touchpoints abzubilden. Das Ziel besteht darin, sie einprägsam und angenehm zu gestalten, um die Kundenloyalität zu stärken und Ihr Unternehmen von der Konkurrenz abzuheben.
Sie merken bereits: Digitaler Vertrieb ist mehr als nur eine Umstellung auf digitale Vertriebskanäle – er muss abteilungsübergreifend betrachtet werden: Betroffen sind neben der Produkt- und Leistungspräsentation durch die Marketingabteilung, der Beratung durch den Kundenservice auch Bereiche wie beispielsweise die Bestellabwicklung durch Logistikmitarbeiter und Lieferanten sowie die Rechnungsstellung seitens der Buchhaltung.
Demnach spielt sich die Digitalisierung der Vertriebsstrukturen auf verschiedenen Handlungsfeldern ab und die einzelnen Elemente im Vertriebsprozess müssen erkannt und effektiv verknüpft werden. Natürlich kann so ein Prozess nicht einfach aus dem Boden gestampft werden. Die Digitalisierung von Geschäftsprozessen und -modellen bedarf einer fundierten Vorbereitung: von der ersten Potenzialanalyse bis zur praktischen Umsetzung und fortlaufenden Weiterentwicklung.
der digitale Konsument: Eine Umstellung
Die Märkte werden globaler und die Innovationszyklen immer schneller. Immer mehr Unternehmen nutzen digitale Kanäle wie Onlineshops, Online-Marktplätze, Social Media oder CRM-Systeme, um ihre Produkte zu verkaufen.
Früher hatte digitaler Vertrieb vor allem die Aufgabe der Beratung, der Information und der Führung durch einen – die potenzielle Kundschaft – undurchsichtigen Markt.
Die Kund/innen von heute sind digital versierter, informierter und auch kritischer. Sie recherchieren und informieren sich online so weit, dass sie mit dem Vertrieb auf Augenhöhe sprechen können. Zwar wenden sich Käufer/innen bei komplizierten Fragen manchmal noch persönlich an die jeweiligen Ansprechpartner/innen aus dem Customer Service. Allerdings finden sie die richtige Lösung auch selbst – über FAQ-Seiten und Chatbots (oder im Worst Case: bei der Konkurrenz). Kurzum: Kund/innen erwarten Schnelligkeit, vor allem im Hinblick auf die Antwortzeiten. Des Weiteren ist der Wunsch nach reibungslosen und transparenten Prozessen, Flexibilität (z.B. die Wahl zwischen Online-Meetings und Vor-Ort-Meetings) in den Vordergrund gerückt.
Um nicht den Anschluss zu verlieren, muss sich der Vertrieb den neuen Gegebenheiten anpassen, denn neue Vertriebswege und eine digitale Transformation im Kundenbeziehungsmanagement erhöhen den Unternehmenserfolg. Jedoch darf dabei eins nicht vergessen werden: Vertrieb 4.0 ist nicht nur computergesteuertes Verkaufen oder das Entwickeln eines Onlineshops: Vertrieb 4.0 ist ein Gesamtkonzept.
Chancen der Digitalisierung im Vertrieb
Das Anpassen der Vertriebsprozesse an das digitale Zeitalter und der strategische Einsatz digitaler Informationskanäle bringt vier vielversprechende Chancen mit sich:
Personalisierte Ansprache Hochwertiger Leads
Das große Ziel für B2B-Unternehmen ist das Generieren von neuen, sowie quantitativ und qualitativ hochwertigen Leads – analog wie auch digital. Denn auch wenn die Digitalisierung viele Veränderungen mit sich bringt: Die Zeiten der Kaltakquise sind nicht vorbei, sondern werden um neue Möglichkeiten erweitert, um Leads zu genieren und neue Zielgruppen anzusprechen.
Immer mehr Kund/innen wollen persönlich angesprochen werden. Hier setzt der digitale Vertrieb ein – dank der Sammlung und Verknüpfung von relevanten Daten ist es heutzutage möglich, Kund/innen personalisiert anzusprechen und deren Anforderungen nutzenorientiert zu bedienen. Das erleichtert es, die Angebote an die Wünsche der Kund/innen anzupassen und den Erfolg des Unternehmens maßgeblich zu stärken.
Schonung von Ressourcen
In der heutigen Zeit boomt der Produkt- und Dienstleistungsverkauf wie nie zuvor. Wo früher das Internet noch mit diversen Ängsten behaftet war, ist heutzutage die Angst der Verbraucher/innen um ein Vielfaches gesunken. Auch lassen sich selbst erklärungsbedürftige und teure Produkte online verkaufen – im B2C- als auch im B2B-Bereich. Dadurch werden viele Verkaufsabschlüsse online getätigt. Es ist kein Gespräch „in persona“ nötig und Sie sparen sich den Fahrtweg zu Kund/innen als auch wertvolle Zeit.
Eine digitaler Vertrieb erlaubt es zudem, Prozesskosten zu sparen. Auch wenn Sie in Online Marketing, Conversion Optimierung, sowie die Schulung der Vertriebler und Dienstleister/innen investieren müssen – auf lange Sicht zahlt sich eine digitale Transformation aus und ermöglicht einen langfristigen und nachhaltigen Erfolg.
Automatisierung von Prozessen
Automatisierungen spielen eine enorm wichtige Rolle bei der Aktivierung von Bestandskund/innen (für Crossselling und Upselling) und der Gewinning neuer Interessenten. Sie helfen dabei, den Unternehmenserfolg maßgeblich nach vorne zu treiben, Fehlerquoten zu verringern und die Geschwindigkeit von Vertriebsprozessen zu steigern. Glückliche Kund/innen und glückliche Vertriebler – eine Win Win Situation!
Marketing Automatisierung ist jedoch eine Frage von Veränderungsbereitschaft und Unternehmenskultur. Es braucht schlanke Prozesse, leistungsfähige Technologien und Tools entlang der gesamten Wertschöpfungskette, um Kosten zu reduzieren und Kund/innen dennoch zufriedenzustellen.
Ein beispielhaftes Tool wie Outreach.io unterstützt Vertriebsteams dabei, ihre Aktivitäten effizient zu planen, durchzuführen und zu analysieren. Mithilfe von KI-gestützten Funktionen wie Pipeline-Analyse, Deal-Management, automatisierten Aufgaben und Prognosemodellen können Vertriebsmitarbeitende schneller auf relevante Kontakte reagieren und gezielt Verkaufschancen nutzen.
Mailshake ist ein leicht bedienbares Tool zur Kontaktaufnahme über E-Mail, Telefon und soziale Netzwerke. Es ermöglicht die schnelle Erstellung und Automatisierung personalisierter Kampagnen, zeigt besonders engagierte Kontakte über den Lead Catcher, und bietet Funktionen wie Listenbereinigung, A/B-Tests und einen integrierten KI-Textgenerator („SHAKEspeare“), um die Ansprache zu optimieren und die Reichweite im Vertrieb deutlich zu erhöhen.
Cluster Reply ist ein IT-Dienstleister, der Unternehmen bei der digitalen Transformation ihrer Vertriebsprozesse unterstützt – insbesondere mit Microsoft Dynamics 365. Die Lösung bietet integrierte CRM- und ERP-Funktionen, mit denen sich Vertriebsdaten zentral verwalten, Prozesse automatisieren und datenbasierte Entscheidungen treffen lassen. Vertriebsteams profitieren von Dashboards, Analysefunktionen und der nahtlosen Integration bestehender Systeme, was die Zusammenarbeit und Reaktionsgeschwindigkeit verbessert.
Pro-Tipp: Vertriebler, die ihr Wissen zur digitalen Transformation ausbauen möchten, können sich an der Social Media Akademie zum/zur Digital Sales Manager/in weiterbilden! Ist das Know-how erstmal geebnet, ist der Erfolg in der Praxis nicht mehr weit!
Erfassung und -Aufbereitung von Daten
Je mehr Kund/innen ein Unternehmen in seiner Datenbank gespeichert hat, desto mehr Daten werden erfasst und verwertet. Lassen Sie diese nicht ungenutzt, sondern profitieren Sie von den Möglichkeiten der heutigen Technologie: Durch Algorithmen oder KI können die Datenmengen für den Vertrieb optimal aufbereitet werden.
Durch das Sammeln und Auswerten der Daten können Sie:
- Bedürfnisse von Kund/innen und Interessenten besser verstehen
- bestimmte Muster im Kaufverhalten erkennen
- passende vertriebliche Maßnahmen ableiten
- Kunden individuell ansprechen
- passgenaue Angebote machen
So sind die Vertriebler tiefgehender informiert als vorher und kennen die Probleme und Herausforderungen ihrer Kund/innen. Nutzen Sie diese Möglichkeit und präsentieren Sie Ihren Kund/innen Ihr bestmöglichstes Angebot entlang unterschiedlicher Touchpoints der Customer Journey und entwickeln Sie kundenrelevante Mehrwertleistungen.
Herausforderungen des digitalen Vertriebs
Doch birgt der digitale Vertrieb nicht nur Chancen, sondern auch Herausforderungen, die bewältigt werden müssen:
Durch die steigenden Ansprüche der Kund/innen sind kontinulierliche Investitionen in die Weiterentwicklung des eigenen Angebots unumgehbar. Die Geschäftsmodelle müssen fortlaufend und unternehmensspezifisch mithilfe unterschiedlichster Methoden optimiert werden.
Ein neues Verständnis von Kundenservice entsteht und wer nicht mitzieht, bleibt auf den hinteren Plätzen und verliert schnell den Anschluss hinter der Konkurrenz. Dank des Internets ist der Vergleich von verschiedenen Angeboten nur einen Mausklick entfernt. Neue Mitbewerber/innen können sich leicht auf Markt behaupten und stellen veraltete Geschäftsmodelle infrage. Eine regelmäßige Konkurrenzanalyse ist daher empfehlenswert.
Eine weitere Herausforderung für viele traditionelle Unternehmen ist die Marktplatzanbindung. Genauso wie die Kund/innen aus dem B2C-Sektor längst online auf verschiedenen Marktplätzen einkaufen, kann sich auch der B2B-Sektor einer Kanalverschiebung bei betrieblichen Beschaffungen nicht mehr entziehen. Auf verschiedenen E-Commerce-Plattformen vertreten zu sein, spielt demnach eine essenzielle Rolle, um Verkäufe zu generieren.
Digitalisierungsstrategie: Das gilt es zu beachten
Diese sechs Tipps für Ihren Einstieg in den digitalen Vertrieb lassen sich ohne große interne Umstrukturierungen umsetzen:
1. Betreiben Sie Suchmaschinenoptimierung. Vertrieb ist nicht mehr nur ein reines Push-Business, al´´a Kaltakquise per Telefon. Der Trend geht mehr und mehr zum Pull-Business, das bedeutet die Kund/innen informieren sich selbst online und kontaktieren dann ihr Wunschunternehmen. Wer nicht innerhalb der ersten Suchergebnisseite auf Google angezeigt wird, hat kaum eine Chance, überhaupt wahrgenommen zu werden. Daher ist es wichtig, dass Unternehmen Suchmaschinenoptimierung betreiben, damit potenzielle Kund/innen schnell auf der gewünschten Landingpage landen.
2. Um Kundengruppen erschließen und verstehen zu können, ist eines der wichtigsten Konzepte das Erstellen einer sogenannten Buyer Persona. Dabei veranschaulichen Sie Ihren idealtypischen Kunden, seine Position, seine Branche, seine Einstellungen und geschäftlichen Erwartungen, aber auch Vorlieben, Abneigungen und Wünsche. Der Zweck: Überall, wo Ihre Mitarbeiter eine bestimmte Person vor Augen haben, können Sie eine herausragende Customer Journey kreieren, die den Anforderungen des digitalen Vertriebs gerecht wird.
3. Stellen Sie dem Kunden keine (bzw. nicht nur) Marketingmaterialien mit Werbeversprechen zur Verfügung, sondern Informationen mit einem handfesten Mehrwert für den Kunden. Das können Whitepaper, Interviews, Vergleiche oder auch Checklisten sein. Präsentieren Sie Inhalte, die Ihre Kunden wirklich weiterbringen. Welche das sind, erschließt sich mithilfe der Buyer Personas.
4. Verzahnen Sie digitale Tools mit persönlicher Anrede. Bleiben Sie über E-Mails, Social Media oder Blog-Beiträgen permanent im Kopf ihrer Interessenten und erhöhen Sie so die Chance, zum richtigen Zeitpunkt präsent zu sein. Begleitet wird dieser Prozess optimalerweise durch das CRM-System. Dieses reichert das Kundenprofil automatisch um jede Interaktion an – zum Beispiel das Öffnen eines Newsletters, der Download eines Whitepapers oder eine Anfrage an das Support-Team. Damit können Verkäufer sehr gut einschätzen, wann der Kunde bereit für das persönliche Gespräch ist und kontaktieren ihn, wenn die Abschlusswahrscheinlichkeit hoch ist.
5. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Vertriebsteams technisch gut ausgestattet sind, denn langfristig werden virtuelle Verkaufsgespräche und Sales Pitches nicht mehr wegzudenken sein. Professionelle Online-Verkäufer stellen sich auf die Besonderheiten beim Video-Call ein, rücken ihren Kunden in den Mittelpunkt des Gesprächs und setzen auf Interaktion statt auf Monolog und Präsentation. So schaffen sie es, trotz räumlicher Distanz virtuelle Nähe zu kommunizieren.
6. Haben Marketing und digitaler Vertrieb in der Vergangenheit oft nebeneinanderher und schlimmstenfalls aneinander vorbei gearbeitet, müssen beide Disziplinen jetzt zusammenrücken. Digitaler Vertrieb lässt Marketing und Vertrieb zu Smarketing (Sales + Marketing) verschmelzen. Ziel von Smarketing ist es, für beide Abteilungen gemeinsame, messbare Ziele zu setzen und zu erreichen. Es geht darum, strategisch an einem Strang zu ziehen, Verantwortlichkeiten zu definieren und einen permanenten Austausch zu schaffen.
Digital Sales Weiterbildungen
Damit ein digitaler Vertrieb gelingt, müssen die Vertriebler/innen geschult werden. Begeistern Sie Ihr Vertriebsteam für die Chancen der Digitalisierung! Statten Sie sie mit dem richtigen Know-how aus und ergreifen Sie die Chance, Vorreiter auf dem digitalen Markt zu werden. Die Social Media Akademie bietet Ihnen die passenden Weiterbildungen dazu:
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